Vor ein paar Jahren fuhren wir während der Sommerferien zu einem Ferienort in Nordgriechenland.

         „Wir“: Das waren mein Mann Petros und ich, seine Tochter Petra mit den Kindern Betty, Markos und Bastian, 7, 9 und 11 Jahre alt, sowie ihr Vater Christoph.

         In unserem Feriendorf Neochori hatten wir eine große Ferienwohnung gebucht. Es gab im Ort alles, was man so brauchte: Supermarkt, mehrere Cafés und verschiedene Tavernen, viele kleine Geschäfte, eine Strandpromenade zum Flanieren, und einen schönen Sandstrand.

         Die ersten Tage verbrachten wir im Dorf und danach erkundeten wir die Umgebung, die einen reichen Schatz an archäologischen Ausgrabungen und einige sehenswerte Kirchen bot.

         Am nächsten Tag wollten wir ein Kloster in den Bergen besichtigen. Christoph mochte lieber „zu Hause“ bleiben. Er hatte fürs Erste genug von Kultur. „Fahrt nur ohne mich zum Kloster. Ich gehe an den Strand, und abends koch’ ich etwas für uns alle. Wie wär’s mit Spaghetti Bolognese? Sehr griechisch!“

 

         Gut gelaunt fuhr die Familie nach dem Frühstück mit ihrem Mietwagen in Richtung Bergkloster.

Christoph genoss das Alleinsein, die Sonne und das Meer. Als es ihm nachmittags zu heiß wurde, ging er in den Supermarkt und kaufte alles für das Abendessen; auch gute Weine gab es dort. Die Klimaanlage in dem Geschäft war so kalt eingestellt, dass sich Christoph nicht länger dort aufhalten wollte, weil er richtig fror.

         Kurz nachdem die Klosterbesucher zurückgekommen waren und begeistert von dem Ausflug erzählt hatten, war auch das Essen fertig. Hungrig machten wir uns über die Nudeln mit Soße und Hackfleisch her. „Schmeckt’s euch?“, fragte Christoph gespannt auf Komplimente hoffend. Er hatte schon lange nicht mehr gekocht.

         „Naja, die Nudeln sind vielleicht nicht so ganz durch – eher recht hart“, meinte Petra.

         „Komisch, ich hab’ sie genau zwölf Minuten lang gekocht, ganz normal.“

         Petros las die griechische Kochanleitung für die Nudeln. Er wunderte sich, was für eine Riesenpackung das war. Und so billig! Nur zwei Euro! Er las weiter und fing zu lachen an:

„Christoph, die muss man länger kochen. Das sind Nudeln für Hunde!“