Erstarrt das Wasser zu Eisesfeuer

lodernd bizarr in kaltem Hauch

steigt droben hinter dem alten Gemäuer

aus den Kaminen der heiße Rauch

 

Kristall´ne Schwerter an den Dächern hängend

dem Boden bedrohlich zugewandt

die Hitze aus den Schloten drängend

herausmarschiert ins kalte Land

 

Auf Kirchturms Spitze schmiedeeisern

ist wohl hier die klirrendste Kält´

das Geläut aber will verheißen:

Es soll warm sein in dieser Welt

 

Gnadenlos tobt der Sturm der Zeit

fegt heulend den Schnee von den Dächern

Eiseskälte macht sich breit

der Mensch weilt in seinen Gemächern

 

Zott´liger Wolf in Hungersnöten

streift hager umher im rauen Wind

reißt das Reh zum Überleben

ist doch auch nur Erdenkind

 

Draußen erbittend um Almosen

der Clochard in zerriss´nem Gewand

Gewähr ihm Einlass, dem Obdachlosen

reiche ihm beseelt die Hand

 

Erstarrt das Wasser zu Eisesfeuer

ein Scheit glimmt in der Glut

dem Menschen ist´s jetzt wohl geheuer

im Herzen pochend – Winterblut –

  

Tanja H. Schmidt